Sachsenhausen in alten Ansichtskarten


Die Obermainbrücke (seit 2000 Ignatz-Bubis-Brücke) führt von der Obermainanlage nach Sachsenhausen-Ost und vermittelt den Verkehr von Frankfurt nach Oberrad und Offenbach. Sie kostete schon 1878 über 1,1 Millionen Mark.

 

Die Untermainbrücke, nur vier Jahre älter und ganz ähnlich (Bögen aus Schmiedeeisen auf vier gemauerten Flußpfeilern), zielt auf die Schweizer Straße und das dicht bewohnte Sachsenhausen-West.

 

Die Alte Brücke aber, die Nabelschnur zwischen Frankfurt und seinem Brückenkopf, der nie selbständiger Vorort, sondern immer Stadtteil war, führt direkt in das Herz von Sachsenhausen.

 

Hier in Sachsenhausen war alles kleinbürgerlicher als in Frankfurt. Aber die Sachsenhäuser sagten stolz: "Ein Sachsenhäuser ist allemal ein Frankfurter, aber ein Frankfurter noch lang kein Sachsenhäuser."

 

Am Affentor schon war Alt-Sachsenhausen zu Ende. Die klassizistischen Wachhäuser von 1810 sind heute die letzten Überbleibsel städtisch-militärischer Präsenz, die 1866 mit dem Übergang an Preußen abrupt endete.

 

  

Im Kuhhirtenturm blieb ein letzter Mauerturm erhalten. In ihm wohnte 1923-1927 Paul Hindemith.

 

 

Sachsenhausen hatte viele Brunnen. Der "Paradiesbrunnen" (1786) steht heute wieder am alten Platz.

 

Die intimsten Winkel von Sachsenhausen fand man in der Löhergasse unterhalb der Alten Brücke.

 

 

Die Gerber (Löher) nutzten früher in den Kellern die natürliche Wasserspülung des Mains zum Handwerk.

 

Schon immer waren die Wirtsgärten von Sachsenhausen eine Attraktion für die Fremden. Die Berührung mit den urwüchsig-groben Sachsenhäusern, die ihre eigene Mundart sprachen, wurde gern als Abenteuer gebucht.

 

 

Den Apfelwein, das Frankfurter "Nationalgetränk", kelterte jeder Wirt selbst aus eigener Ernte.

 

Aus kühlendem Bembel schmeckt er besonders zu Rippchen mit Kraut oder Handkäs mit Musik (Zwiebeln).

 

Wer Goethes Spuren folgte, besuchte oberhalb Sachsenhausens am Mainufer die Gerbermühle, wo der Dichter 1814/15 seine Freunde Willemer besuchte und in Marianne Willemer seine "Suleika" fand.

 

Der Kunstfreund wußte um die Weltgeltung des Städelschen Kunstinstituts, das, 1816 gestiftet von dem Frankfurter Bankier Johann Friedrich Städel, 1878 am Schaumainkai seinen angemessenen Neubau erhielt.

 

Fast am Ende von Sachsenhausen-West, dort wo sich Forsthaus- und Wilhelmstraße (heute Stresemannallee) kreuzten, wußte man den Hippodrom, seit 1899 Reithalle, Fest- und Versammlungssaal zugleich.

 

Man glaubt es dem Verwundeten, der 1915 aus dem Hippodrom-Lazarett auf die Feldpostkarte schrieb: "Als wir in diesen edlen Hallen Preisreiten abhielten, waren bei weitem vergnüglichere Zeiten."

 

Die Wilhelmsbrücke (von Norden) war erst seit 1889 Straßenbrücke und 1848 als erste Main-Neckar-Eisenbahnbrücke entstanden. Von deutschen Truppen 1945 gesprengt, entstand sie 1951 als "Friedensbrücke" neu. 

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